Seit Ende des vergangenen Jahres registrieren zahlreiche Bauunternehmen Lieferengpässe und steigende Baukosten. „Vor allem Stahl, Holz und Dämmstoffe sind laut Zentralverband Deutsches Baugewerbe von dieser sehr dynamischen Entwicklung betroffen“, erklärt der Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Zahlen aus dem Statistischen Bundesamt bekräftigen diese Entwicklung gegenüber den Zahlen vom September 2020: Holz ist zwischen 15 und 20 Prozent teurer geworden, Mineralölerzeugnisse um 15 Prozent und Betonstahl sogar um fast 30 Prozent. Auch andere Materialien sind betroffen. Folgen: Lieferengpässe und mögliche Baustopps auf Baustellen.
Felix Pakleppa sieht die Gründe für die Preissteigerung vor allem in der Corona-Pandemie. „Im Zusammenhang mit der Pandemie wurden im ersten Halbjahr 2020 weltweit Produktionskapazitäten heruntergefahren. Mit dem Anspringen der Konjunktur in China im dritten Quartal 2020 wuchs die Nachfrage schneller als weltweit die Produktionskapazitäten wieder hochgefahren werden konnten.“
Steigende Baumaterialpreise: Mögliche Folgen für Bauvorhaben
Auch für die kommenden Monate wird mit weiteren Preissteigerungen gerechnet. Die Verknappung von Materialien sowie die gleichzeitig hohe Nachfrage nach Bauleistungen werden die Einkaufspreise vermutlich weiter in die Höhe treiben. In erster Linie sind die Bauunternehmen selbst von der aktuellen Entwicklung betroffen. Denn die Auftragsbücher sind gut gefüllt, aber Materiallieferungen lassen auf sich warten. Einer Frühjahrsumfrage zufolge planen 60 Prozent der Unternehmen, ihre Verkaufspreise in den kommenden Monaten anzupassen. Aktuelle Bauvorhaben sind davon bei Town & Country Haus nicht betroffen. Eine im Hausbau-Schutzbrief festgelegte 12-monatige Festpreisgarantie sichert die Town & Country Bauherren vor plötzlichen Preissteigerungen ab.
Für den Zentralverband Deutsches Baugewerbe könnte eine Lösung darin liegen, wieder mehr mineralische Baustoffe in Deutschland abzubauen. Das beträfe vor allem Kies, Sand, Zement und Beton. Auch die heimische Versorgung mit dem Naturprodukt Gips ist laut Deutschem Baugewerbe sicherzustellen. Die Krux daran: Die Erschließung neuer Kieslagerstätten in Deutschland wird wegen Umweltauflagen immer schwieriger, wie das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie wissen lässt.