Ob man eine Garage oder einen Carport bauen möchte, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Typische Fragen, die man im Vorfeld beantworten sollte:
- Wie will ich den Unterstand nutzen?
- Befindet sich der mögliche Abstellplatz direkt am Haus oder auf freier Fläche?
- Aus welchen Materialien soll die Stellmöglichkeit gebaut werden?
- Gibt es örtliche Vorschriften, die nur Garage oder Carport zulassen?
- Benötige ich eine Baugenehmigung?
- Müssen ein oder zwei Autos untergebracht werden?
- Möchte ich auch Fahrräder und Gartengeräte unterbringen?
- Welches Budget steht mir zur Verfügung?
Vor dem Bau: Baugenehmigung einholen
Egal, ob Sie auf Ihrem Grundstück eine Garage oder einen Carport bauen möchten: In jedem Fall ist in Ihrer Gemeinde zu prüfen, welche Art von Unterstand Sie aufgrund örtlicher Regelungen umsetzen dürfen und ob Sie eine Baugenehmigung benötigen. Die Bestimmungen sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Beim Bauamt kann man auch erfragen, welche Unterlagen Sie für die Genehmigung einreichen müssen und was diese kostet.
Vor- und Nachteile eines Carports
+ Bei einem Carport handelt es sich um einen überdachten Unterstand für das Auto. Der Carport kann auf freier Fläche stehen und zu allen Seiten geöffnet sein. Manchmal wird es an einer Hauswand realisiert; dann sind nur zwei Pfosten und ein Dach erforderlich. Die Seitenwand eines Carports kann bei Bedarf mithilfe von Holz, Metall, Kunststoff oder Stein geschlossen werden.
+ Ein Carport ist in aller Regel günstiger als eine Garage und bietet trotzdem vor Regen, Schnee oder Hagel den gleichen Schutz für das Auto. Auch an sonnigen Tagen schützt der Carport gut vor einem Aufheizen des Autos.
+ Weil Feuchtigkeit im Carport aufgrund der offenen Bauweise gut zirkulieren kann, ist das Risiko von schlechter Luft, Schimmel oder Rost weniger hoch als bei der Garage.
+ Positiv ist der Kostenfaktor eines Carports. Günstige Modelle gibt es schon ab 1.000 Euro – Vorarbeiten wie Fundamente oder Pflasterarbeiten des Untergrunds ausgenommen. Versierten Heimwerkern gelingt der Bau häufig sogar in Eigenregie.
- Gegen Frost oder Eis schützt der Carport im Winter vergleichsweise schlecht. Morgens muss man in den meisten Fällen kratzen.
- Auch vor Diebstahl und Vandalismus ist das Auto weniger gut geschützt als in der Garage.
- Wegen der offenen Bauweise müssen Fahrräder, Mülltonnen oder Gartenzubehör unter dem Carport gut gesichert werden oder an einem anderen Ort Platz finden. Außer, wenn Sie gleich einen Schuppen planen, der zum Carport dazu gehört.
Vor- und Nachteile der Garage
+ Geschlossene Garagen bieten den Vorteil, dass der eigene PKW vor Sturm, Regen, Hagel, Schnee oder gleißender Sonne geschützt steht.
+ Ein manuelles oder per Strom betriebenes Garagentor verhindert zuverlässig Diebstahl und Vandalismus.
+ Zubehör wie Autoboxen, Fahrräder, Roller oder Spielgeräte, für die man im Haus oder im Keller keinen Platz hat, lassen sich bei entsprechender Größe in der Garage aufbewahren. Nicht selten nutzen Eigentümer ihre Garage sogar als Hobbyraum.
- Je nach örtlichen Vorschriften dürfen Garagen nicht überall gebaut werden. Sie dürfen das Straßenbild nicht stören, brauchen Baugenehmigungen und müssen feste Abstände, zum Beispiel zur Straße oder Nachbarsgrundstück, einhalten. Gute Planung und eine Baugenehmigung sind Pflicht.
- Weiterer Nachteil der Garage: Sie ist schlechter belüftet als ein Carport. Das kann zu Feuchtigkeitsschäden am Auto und anderen Gegenständen führen, die in der Garage gelagert werden.
- Auch der Kostenfaktor ist zu berücksichtigen: Garagen gibt es von etwa 5.000 Euro (Stahlgarage) bis 16.000 Euro und aufwärts (gemauerte Garage). Extras sind zum Beispiel begrünte Dächer, Solarpaneele oder E-Ladestationen, die sich gut geschützt in der Garage befinden.
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